Vortrag über Wohnungskrise und Alternativen im Wohnungsbau mit anschließender Diskussion
in Kooperation mit unseren Nachbarprojekten Dreizehn Hektar Freiheit und Umbau Turley
Dienstag, 15.03.2016 im Jugendkulturzentrum FORUM, Neckarpromenade 46
Beginn 20:15 Uhr
Wohnungsknappheit ist kein neues Phänomen.
Der Boden für Besiedelungen ist nicht nur in den Ballungszentren begrenzt, hier wird aufgrund der Platzknappheit das Problem jedoch besonders deutlich. Dabei stehen sich soziale Forderungen nach mehr Wohnraum und ökologische Forderungen nach einem Verbot der Neubebauung anscheinend unvermittelbar gegenüber.
Konventionelle Lösungen forcieren den – meist hochpreisigen – Neubau in einem engen Schulterschluss zwischen Politik und Wohnungswirtschaft.
Die ökologische Kritik daran sieht in der Verbauung weiterer Flächen einen Verlust an Lebensqualität für die urbane Bevölkerung.
Der Referent Joscha Metzger zeigt auf, dass beide Haltungen dem Problem nicht gerecht werden und dass eine Klärung diesen Widerspruchs nur durch einen Wandel im Bereich der politischen Ökonomie zu haben ist.
Mit der Behandlung von Wohnungen rein als Ware und mit der Unterordnung der Bedürfnisse nach bezahlbarem Wohnraum unter das private Geldvermehrungsinteresse ohne eigene Lenkungsoptionen bleibt die Politik in einem unlösbaren Widerspruch.
Joscha Metzger (Geograph / Uni Hamburg) stellt Alternativen vor, wie dieses Dilemma der sozialen und ökologischen Perspektive in der Wohnungsversorgung durch sogenannte „commons“ (Gemeingüter) überwunden werden können. Ein praktisches, auch hier in Mannheim funktionierendes Beispiel, ist dafür das Modell des Mietshäusersyndikats.
In einem weitern Vortrag berichtet Stefan Rost vom Verein „Wem gehört die Stadt?“ in Freiburg von den dortigen Erfahrungen und Möglichkeiten mit einer kommunalen Neubauregelung mit 50prozentiger Sozialwidmung.