Das Wohnprojekt von SWK: die große Wohngemeinschaft
SWK steht für Solidarischer Wohn- und Kulturraum. Solidarität bedeutet für uns gemeinsames Handeln, gegenseitige Unterstützung und respektvoller Umgang. In einem solidarischen Wohn- und Kulturraum wollen wir mit- und nicht neben- oder gegeneinander wohnen und leben. Solidarität ist unsere Antwort auf Vereinzelung, Konkurrenz, Unterdrückung und Diskriminierung.
Wer wir sind und was wir vorhaben
Wir sind 15 Leute, zwischen 5 und 35 Jahre alt und planen gemeinsam einen Neubau auf Turley. Darin wollen wir mit etwa 20 Personen in einer einzigen großen Wohnung zusammenleben. Die Bewohner*innen regeln ihre Angelegenheiten gemeinsam und gestalten das Zusammenleben nach ihren jeweiligen Vorstellungen. Wir wollen unabhängig, selbstverwaltet und solidarisch zusammen leben!
Die Kerngruppe kennt sich schon lange und hat sich 2011 gegründet, also schon bevor die Konversion in Mannheim ein Thema war. Ziel war von Anfang an die solidarische, selbstverwaltete Organisation von Wohnen und (kulturellem) Leben, denn die kollektive Unterstützung im Alltag macht uns stark. Diesem Ziel sind wir seitdem deutlich näher gekommen.
Unser Haus: der geeignete Raum für gemeinschaftliches Wohnen
Wir planen auf Turley einen Neubau mit einer Fläche von rund 1800m2, der wie eine einzige große Wohnung aufgebaut ist. Alle Bewohner*innen haben darin ein eigenes etwa 17m² großes Schlafzimmer. Dazu kommen auf jeder Etage gemeinschaftlich genutzte Bäder, eine kleine Wohnküche. Im Erdgeschoss und im Untergeschoss sind große Gemeinschaftsräume geplant, vor allem eine große Küche und eine Mischung aus Wohnzimmer und Kneipe, die auch als öffentlich zugänglicher Räume für Veranstaltungen künstlerischer, politischer und kultureller Art genutzt werden. Der Keller soll u.a. auch einen großen Projektraum umfassen, der ebenfalls für Veranstaltungen geeignet ist. Durch das gemeinsame Wohnen haben wir die Chance, Vorhaben wie beispielsweise ein Tonstudio oder eine Werkstatt im Haus zu verwirklichen. Wir werden einen Garten haben und – worauf wir uns besonders freuen – eine Dachterasse!
Um Kosten zu sparen planen wir einen veredelten Rohbau. Das Gebäude wird dennoch ein modernes Passivhaus mit hohem Standard. Vorerst verzichten wir auf Ausstattungen wie Aufzug oder Balkone. Das Haus wird aber so geplant, dass es jederzeit leicht nachgerüstet werden kann.
Das Finanzierungskonzept: Mietshäuser Syndikat
Unser Wohnprojekt wollen wir nach dem Modell des Mietshäuser Syndikats realisieren, ein Modell solidarischer Ökonomie, um Wohnraum in Selbstverwaltung zu schaffen und zu sichern. Dabei wird bewusst vermieden privates Eigentum anzuhäufen, stattdessen werden Immobilien dem Markt und damit der Spekulation, Fremdbestimmung und Mietpreissteigerungen dauerhaft entzogen.
Mit diesem Modell ziehen wir als Mieter*innen ein, haben aber dennoch die Nutzungsrechte von Besitzer*innen. Unser Haus befindet sich dann nicht in Pivatbesitz einer einzelenen Person, sondern einer GmbH die aus allen Bewohner*innen und dem Mietshäuser Syndikat zusammengesetzt ist.
Die nächsten Schritte: Planen – Überarbeiten – Diskutieren
Das Projekt SWK ist schon weit gediehen: Der Entwurf unseres Architekten steht und nur noch Einzelheiten werden überarbeitet, der Finanzierungsplan ist realistisch und für einen Kredit befinden wir uns in Verhandlung mit einer Bank. Der Bauplan steht und sobald die Stadt grünes Licht gibt, können wir vielleicht schon im Frühjahr anfangen zu bauen.
Neben der Planung des Hauses ist natürlich immer auch die Gestaltung des Zusammenlebens Thema bei uns. Klar, dass es bei 20 Leuten auch 20 Vorstellungen gibt. Es gab schon viele Diskussionen und es wird weiterhin viele geben, über die Größe der Zimmer bis hin zum gemeinsamen Einkaufen. Es ist keinesfalls einfacher als alleine zu wohnen, aber spannender und unterhaltsamer.
veröffentlicht im September 2013
Siehe auch: Unser Selbstverständnis